Lyrikwettbewerb "Locktown": Preisverleihung

Im Rahmen der Unterrichtsreihe "Großstadtlyrik" hatten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe bereits zu Jahresbeginn mit der Stadt um die Jahrhundertwende beschäftigt. Im Zuge eines Vergleichs zur modernen Großstadt kam schließlich die Frage auf, inwieweit sich das Leben in der Stadt aufgrund der Corona-Pandemie verändert (hat). Eine Frage, die letztlich den Ausgangspunkt für einen schulinternen Lyrikwettbewerb bot, der eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema "LockTown" ermöglichte. Insgesamt wurden mehr als 30 lyrische Arbeiten eingereicht, die anschließend von einer Jury aus Deutschlehrern begutachtet wurden. Darunter waren teils trotzige, teils sehr melancholische Werke, die den Frust und die Verzweiflung aufgrund der coronabedingten Einschränkungen nachempfinden lassen. Heute wurden alle Schülerinnen und Schüler, die an dem Wettbewerb teilgenommen hatten, mit einer Urkunde und einer Süßigkeit belohnt. Eine besondere Auszeichnung erhielten zudem Lilien Ziola (Klassenstufe 7), die aufgrund ihres farbenfrohen und mutspendenden Plakats den Kreativpreis abräumte und sich nun über ein Shirt aus dem Schulshop freuen darf, sowie Lana-Michelle Körner (Klassenstufe 10), die mit ihrem Gedicht "Schrei" den ersten Preis und damit die "goldene Feder" gewinnen konnte. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchten wir an dieser Stelle noch einmal unseren großen Respekt ausdrücken! Was ihr zu Papier gebracht habt, hat uns tief beeindruckt! Und da wir eure Schreiblust weiter fördern möchten, planen wir bereits den Lyrikwettbewerb für das kommende Schuljahr. Ihr dürft schon gespannt sein! :-) Lanas Sieger-Gedicht durften wir hier für euch veröffentlichen:

 

"Schrei"

 

Die Leute schreien still.

Noch nicht zu laut.

Straßen, Geschäfte

keine Menschenseele

Noch freue ich mich

Dich irgendwann wiederzusehen

 

Zwischen dunklen, leeren Gassen

- da wird mir ganz kalt - 

nur noch ein bisschen warten,

bis ein Licht erstrahlt.

 

Ein Schleier von Trauer und Lustlosigkeit

weht über die Stadt

Die Stimmung ist erdrückt und macht ganz matt.

 

Die Autos und Geschäfte haben aufgehört zu schreien

Nur Wälder summen vor sich hin

Stimmen hört man nur noch daheim.