Schüler der IGS Contwig in Mainz begrüßt

Der vergangene Freitag (18.11.) war ein ganz besonderer Tag für unseren Schüler Christoph Müller und seine Musikpartnerin Mona Weidler vom benachbarten Helmholtz-Gymnasium in Zweibrücken. Als Anerkennung ihres jahrelangen außerordentlichen politisch-musikalischen Engagements durften die Beiden mit zahlreichen bedeutenden politischen Persönlichkeiten verschiedener Parteien über ihre Vision einer solidarischen und toleranteren Gesellschaft und die Rolle, die Musik dabei spielt, sprechen.

 

Während der normale Schüler um 6.30 Uhr oft noch friedlich schlummert, waren Christoph und Mona zu dieser Zeit bereits im Auto auf dem Weg, um rechtzeitig zu ihrem ersten Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Steven Wink (FDP) in Mainz zu erscheinen. Pünktlich um 08.30 Uhr holte Herr Wink die Beiden beim Pförtner im Abgeordnetenhaus ab, um sie strammen Schrittes zum Fraktionssaal zu geleiten, in dem nach einem sehr herzlichen und freundschaftlichen beiderseitigen Kennenlernen Herr Wink ihnen die oft unterschätzte Tätigkeit eines Landtags-abgeordneten näher brachte und ihnen offen von einigen Anpassungsschwierigkeiten, mit denen neu gewählte Abgeordnete in ihrer Anfangszeit im Parlament konfrontiert sind, berichtete. Zwar konnten abschließend noch einige politische Inhalte gestreift werden – von A wie Autobahnmaut bis W wie Wahlrecht – jedoch musste zum allgemeinen Bedauern das intensive Gespräch nach einer Dreiviertelstunde abgebrochen werden, da Christoph und Mona im Foyer bereits von ihrem nächsten Gesprächspartner, Herrn Dr. Christoph Gensch (CDU), erwartet wurden. Herr Dr. Gensch führte sie zunächst hinter die Kulissen des neu bezogenen Landtags in der Steinhalle des Landesmuseums auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Herr Dr. Gensch erklärte geduldig das Foyer des Landtags und die Funktionsweise des Plenums aus dem Plenum heraus. Der Einblick in diese öffentlich eigentlich unzugänglichen Bereiche ließ die Schüler emotional ergriffen zurück. Zurück im Abgeordnetenhaus stieß Herr Dr. Gensch eine Diskussion über die Politikmüdigkeit der Jugend an und blickte nach den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen voller Sorge in die kommenden Jahrzehnte, in denen Populismus gepaart mit Sensationsjournalismus die Welt in ein postfaktisches Zeitalter abdriften lassen könnte. Auf Einladung von Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen, Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz) begleiteten Christoph und Mona ab 10.30 Uhr schließlich für eine Stunde von der Besuchertribüne aus die Landtagssitzung. Eine besondere Ehre für die beiden war dabei, als Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) sie als Gäste des Hauses begrüßte und das gesamte Plenum dabei zu ihnen herauf blickte. Vor allem auch die

Abgeordnete Dr. Susanne Ganster (CDU), die in ewigwährender Freundschaft mit unserer Schule verbunden ist, blickte die Beiden stolz und fröhlich winkend an. Eine enorme Wert-schätzung und Würdigung ihrer Leistungen erfuhren Christoph und Mona schließlich im Anschluss im Foyer, wo sie mit Frau Ministerin Spiegel zu einem deutlich länger als geplanten Gespräch zusammenfanden. Nach einer knappen Dreiviertelstunde, in der es schwer-punktmäßig um die Integration von Flüchtlingen und das Rollenbild im Wandel ging, bedauerten Christoph und Mona den Abschied von Frau Spiegel enorm. Mit ihrer bodenständigen Attitüde, ihrer bezaubernden Eleganz, ihres kämpferischen und leidenschaftlichen, dabei jedoch auch hoffnungsvollen Optimismus und Idealismus dürfte Frau Spiegel eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Politikbetrieb sein und ein Vorbild für alle politikinteressierten Jugendlichen sein.

Sehr erlebnisreich verlief ab 13.30 Uhr schließlich auch der neunzigminütige Besuch beim SWR. Nach einer kurzen theoretischen Einführung in Struktur und Inhalt des SWR durften Christoph und Mona die Fernsehstudios von „Landesschau aktuell“ und „Fluchtlicht“ sowie ein Radiostudio besichtigen und dabei fiel Wissenswertes über Funk und Fernsehen erfahren. Der eigentliche Höhepunkt des Tages sollte dann aber der „Empfang der Laienmusikpreisträger/innen des Landes“ in der Staatskanzlei RLP unter Gastgeberin Malu Dreyer (SPD) werden. Trotz vollen Hauses mit zahlreichen talentierten Musikern würdigte und empfing die Ministerpräsidentin nur fünf Musiker(gruppen) persönlich auf der Bühne: Das Orchester „flautastique“ des Landes-musikgymnasiums Montabaur unter Leitung von Karoline Schaeferdiek, zwei Mitglieder des

Jazztrios des Peter Cornelius-Konservatoriums, Francies Velten und David Lang, unter der Leitung von Simon Zimbardo, das Ausnahmetalent Paul Stauch-Erb mit seiner Violine, die rockige Newcomerband Vela Blast sowie als einzige Gewürdigte mit dezidiert politischer Botschaft Christoph und Mona. Auf ihren Beitrag „Against racism“ verweisend ermunterte Frau Dreyer die jungen Menschen im Land, ihre politischen Botschaften auch in der Musik als besonders emotionaler Kunstform auszudrücken. Als krönenden Abschluss eines ohnehin grandiosen Tages hatten Christoph und Mona schließlich noch die besondere Ehre, sich am Ende des offiziellen Programms etwas ausführlicher mit Frau Dreyer, Herrn Kulturminister Prof. Dr.

Konrad Wolf (SPD) und dem Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Stefano Barbaro (SPD) zu unterhalten. Alle drei Regierungsmitglieder hatten eine außerordentlich sympathische und bodenständige Ausstrahlung und waren dabei unglaublich aufgeschlossen und wertschätzend. Auch Christoph und Mona hatten keinerlei Kontaktscheu und zeigten sich sehr beeindruckt von den Dreien.

Um 17.30 Uhr, nach einem anstrengenden, aber doch sehr erlebnis- und erfahrungsreichen Tag machten sich Christoph und Mona erschöpft, aber überglücklich, auf den Heimweg.

 

Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Beteiligten für die gelungene Zusammenarbeit, die diesen Tag überhaupt erst möglich gemacht hat sowie natürlich den vielen Menschen, die Christoph und Mona an diesem Tag allesamt warmherzig und wertschätzend begegnet sind. Diese vielen tollen Erfahrungen und Erlebnisse, die Christoph und Mona mit ihnen teilen durften,

haben diesen Tag zu einem wahrhaft besonderen Tag gemacht, den Christoph und Mona sicher in bleibender Erinnerung behalten werden. [D. Polak]